Freitag, 24. August 2007

Nachtrag: Bericht Steeler Kurier


Wir standen also mit 60 bis 70 Mann in einem offenen Güterwagen
und wurden von den Siegern gefilzt. Von meinem Standnachbarn,
einem Oberfeldwebel, wollte der FILZER den Mantel haben
und bekam ihn auch. Der Oberfeldwebel trug noch alle seine Auszeichnungen
an der Uniformjacke: EK 1, Infanteriesturmabzeichen,
Verwundetenabzeichen usw.
Der FILZER hat ihn wüst beschimpft (Salo Boches) und ihm mit
einem Gegenstand das Gesicht blutig geschlagen. Dieser tapfere
Mann hatte doch nur im Kampf sein Leben verteidigt. Wir anderen
haben vor Wut geweint und konnten doch nicht helfen. Der
schussbereite Bewacher hatte alles verfolgt.
Die Redakteurin hatte diesen Vorfall nicht drucken lassen, sie hatte
auch meinen Bericht teilweise umfrisiert. Das Leiden unserer
Gefangenen in Russland hatte sie nicht erwähnt und alles nur allgemein
gehalten.


Herbert Schnoor
aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie

Dr. jur. Herbert Schnoor (* 1.Juni 1927 in Aurich) ist ein deutscher
Politiker (SPD)

Ungelöst

War dies der Monsieur Herbert? Sommer 1945. Er war Dolmet-
scher beim Arbeitskommando Argentan. Er war 18, ich war 20.
Bei einer Wahlversammlung 1993 in Steele fragte ich ihn, ob er in
Frankreich gewesen sei. Er verneinte!
Gesichter prägen sich bei mir unvergesslich ein. Diesen Menschen
kenne ich!

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