Im Mai 1943 musste ich ins Wehrertüchtigungslager, welch langer
Name, aber von Bedeutung!
Das Zeltlager war auf der Höhe des Siebengebirges, oberhalb des
Rheines den wir zwar nicht sehen konnten. Das Gelände war für
Übungszwecke bestens geeignet. Wiese, Büsche und Wald waren
unsere Bekannte. Soldaten mit Fronterfahrung und Auszeichnung
unterwiesen uns im Erdkampf. Hinlegen und volle Deckung, mit
wenigen Angriffszielen für den Feind. Beim Hinlegen niemals die
Hacken hochkant lassen, sondern flach legen. Wie viele Soldaten
wurden schon durch Hackenschüsse verletzt? Und dann das
ROBBEN, auf dem Bauche liegend sich vorwärts bewegen!
Diese Übungen machten wir nur bei trockenem Wetter, was es ja
meistens war.
Kleinkalibergewehre kannten wir ja schon und jetzt wurden wir
mit dem Karabiner 98K vertraut gemacht. Er war eine Schuss-,
Stich- und Hiebwaffe und gehörte zur Standardausrüstung. Geschossen
haben wir zwar nicht, aber die Handhabung war ja später
von Nutzen. Spiel und Sport wurde auch getrieben. Gut, dass
trockenes Wetter war und die Zelte gut isoliert waren. Wir waren
ja immer hungrig und die Verpflegung konnte auch besser sein.
Viel Theorie gehört, aber vom tödlichen Krieg noch nicht mit-
bekommen. Nach etwa drei Wochen erreichte mich der Einberufungsbefehl
zum Reichsarbeitsdienst. RAD!
Samstag, 25. August 2007
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